Deutsche Reiterliche Vereinigung
15.05.2022 | 20:15 Uhr | fn-press

Fahren: Vierspänner auf Platz zwei im Nationenpreis in Windsor

Platz zwei für Carola Slater-Diener und Platz drei für Marie Tischer in Stadl Paura

Vierspännerfahrer Michael Brauchle - Foto: Hippoevent | Swingletree Photography

Michael Brauchle gewinnt beim CAI in Windsor den Marathon und das Kegelfahren. Foto: Hippoevent | Swingletree Photography

Windsor/Stadl Paura (fn-press). Die deutschen Fahrer haben ein erfolgreiches Wochenende hinter sich: Die Vierspänner belegen Platz zwei beim Nationenpreis in Windsor in Großbritannien und die Ein- und Zweispänner holen Siege und Top-Platzierungen beim internationalen Turnier in Stadl Paura in Österreich. Beim Nationenpreis in Windsor fehlten Michael Brauchle (Aalen), Mareike Harm (Negernbötel) und René Poensgen (Eschweiler) am Ende sogar nur 0,5 Punkte zum Sieg. Mit 371,01 Punkten belegten sie den zweiten Platz hinter den Belgiern, die auf 370,06 Punkte kamen. Das Team aus den Niederlanden belegte Platz drei (391,12).

Bester deutscher Fahrer war Michael Brauchle, der nach einem siebten Platz in der Dressur (59,30 Punkte) sowohl im Marathon als auch im Kegelparcours der Schnellste war und in beiden Teilprüfungen den Sieg einfuhr. Insgesamt belegte er Platz drei.

„Michael hat das Kegelfahren ohne einen Abwurf gewonnen, allerdings musste auch er 5,79 Strafpunkte für Zeitüberschreitung in Kauf nehmen“, berichtet Bundestrainer Karl-Heinz Geiger. „Der Parcours war äußerst schwer, die Zeit war unmöglich zu schaffen. In meinen Augen fehlte dem Parcoursbauer da das Gefühl für das Machbare“. Auch Mareike Harm lieferte in diesem schweren Kurs eine tolle Leistung ab, landete mit 10,54 Strafpunkten auf Platz drei. Die Dressurprüfung hatte sie ebenfalls auf dem dritten Platz beendet (45,05), für ihre Geländefahrt, die sie auf dem siebten Rang beendete, wurde sie von Karl-Heinz Geiger ausdrücklich gelobt. „Wenn man bedenkt, wie knapp das Ganze ausgegangen ist, uns schlussendlich im Kegelfahren nur eine Sekunde gefehlt hat, um mit dem Team ganz vorn zu stehen, sind wir stolz auf die guten Leistungen der deutschen Fahrer“, so der Bundestrainer. Im Gegensatz zu dem schwierigen Kegelparcours war der Marathon im Windsor Park zwar mit acht Hindernissen auch keine Spazierfahrt, aber vom Parcoursbauer Jerome Houterman aus den Niederlanden fair und technisch durchaus machbar gebaut.

Die kombinierte Wertung gewann dank seiner hervorragenden Leistung auf dem Dressurviereck der Australier Boyd Exell (32,79). Danach reichten ihm ein fünfter Platz im Marathon und ein vierter Rang im Kegelfahren immer noch zu einem Sieg mit Weile (166,12), der an zweiter Stelle rangierende Belgier Glenn Geerts beendete die Kombinierte Prüfung mit 181,92 Punkten. Auf den dritten Platz konnte sich dank seiner beiden Siege Michael Brauchle vorarbeiten, - 183,56 Punkte. Auf Platz fünf beendete Mareike Harm (187,55) den Wettkampf, René Poensgen belegte in allen drei Teilprüfungen den achten Rang, insgesamt landete er auf Platz neun (209,76 P.).

Das Fazit des Bundestrainers: „Wir fahren ja alle gern nach Windsor, es ist wirklich ein tolles Turnier. Gerade die Geländefahrt durch den Park ist schon etwas ganz Besonderes. Allerdings müssten hier dringend mal die Preisgelder angepasst werden, bei den derzeitigen Geldpreisen haben wir noch nicht einmal die Reisekosten drin. Und das, obwohl unsere Fahrer wirklich sehr erfolgreich waren! Mit den Springreitern dürfen wir uns gar nicht vergleichen, deren Aufwand ist erheblich kleiner als unserer, ihre Preisgelder aber um Vieles höher. Darüber muss dringend nachgedacht und gesprochen werden“.

Stadl Paura: Platz drei für Marie Tischer bei den Einspännern

Im österreichischen Stadl Praura trafen sich die Ein- und Zweispännerfahrer zu einem internationalen Fahrturnier. Die deutschen Fahrerinnen und Fahrer waren vor allem bei den Einspännern erfolgreich.

In der Kombinierten Prüfung für Einspänner belegte Marie Tischer mit Fortino den dritten Platz (131,08 Punkte), vor allem dank ihres Sieges in der Dressur. Dieter Lauterbach (Dillenburg) beendete den Wettkampf mit seinem bewährten Dirigent auf Rang vier (133,45 P.). Annika Geiger (Rechtmehring) hatte ihre erfolgreiche Stute Annabelle angespannt, sie konnte vor allem in der Dressur punkten, wo sie auf dem zweiten Platz fuhr. In der Endabrechnung landete die Tochter von Bundestrainer Karl-Heinz Geiger auf Platz fünf (136,81). Der Sieger in dieser Konkurrenz war der Österreicher Alexander Bösch (126,93) vor dem Schweizer Mario Gandolfo (128,51). Platz sieben und elf gingen an Lars Krüger (Grumbach) mit FST Effekt und seinem zweiten Gespann mit FST Eleve an den Leinen. Platz acht und neun gingen beide an Claudia Lauterbach (Dillenburg) mit Verano und FST Velten, Platz zehn an Jens Motteler mit Charlott.

Carola Slater-Diener startete bei den Zweispännern. Eine Top-Platzierung errang sie mit dem zweiten Platz in der Dressur. Nach dem Abschluss der Geländefahrt auf Platz drei und dem Kegelparcours auf Platz fünf belegte sie in der Kombinierten Prüfung auch Rang zwei (138,45), denkbar knapp hinter Marcel Luder (Schweiz), der nur 0,32 Punkte vor ihr rangierte. Der Schweizer hatte mit dem sechsten Platz in der Dressur keinen optimalen Start, siegte dann jedoch im Gelände und im Kegelparcours und sicherte sich so den hauchdünnen Vorsprung vor Carola Slater-Diener.

Auch bei den Vierspännern gab es einen deutschen Erfolg. Nachwuchsfahrer Maximilian Reith (Bietzenbach) konnte das Gelände der Vierspänner in Stadl Paura gewinnen und platzierte sich in der Kombinierten Wertung auf Rang drei. FN/Christine Meyer zu Hartum

 

Stand: 17.05.2022