Deutsche Reiterliche Vereinigung

Alina Dibowski

Vielseitigkeitsreiterin

Alina Dibowski - Foto: FN-ArchivDie Liebe zum Pferd und zum Pferdesport wird Alina Dibowski quasi in die Wiege gelegt. Vater Andreas Dibowski ist zweifacher Mannschaftsolympiasieger in der Vielseitigkeit und auch Mutter Susanna ist bis 2016 aktive Turnierreiterin. Auf die beiden jüngeren Brüder von Alina hat die Passion von Eltern und Schwester allerdings nicht abgefärbt – sie spielen lieber Fußball. Mit zwei Jahren bekommt Alina ihr erstes Shetty, ein Geschenk von Patenonkel Elmar Lesch, ein Freund des Vaters und ebenfalls international erfolgreicher „Buschreiter“. Die ersten Schritte in den Turniersport macht Alina Dibowski dann mit der Reitponystute En-Joy. 2012 bestreiten sie ihre erst Goldene Schärpe. Heute ist En-Joy 25 Jahre alt und spielt den Babysitter für Alinas aktuelles Erfolgspferd Barbados.

Der damals vierjährige Barbados fällt Andreas Dibowski bei einem polnischen Jungpferdechampionat ins Auge, als er sich während der Verfassungsprüfung losreißt und ihm entgegengaloppiert. Der Gedanke an ihn lässt ihn nicht wieder los. So landet der Braune mit der Vollblut-Mutter 2014 im Stall der Dibowskis und wächst mit Alina zu einem eingeschworenen Team zusammen. Die beiden durchlaufen die klassische Jugendtour in der Vielseitigkeit: von der Goldenen Schärpe über das Bundesnachwuchschampionat in Warendorf, die Deutschen Jugendmeisterschaften und den Preis der Besten bis hin zu den Europameisterschaften. Vier Mal startet das Paar bei EM und schließt das letzte U21-Championat 2021 im schwedischen Segersjö mit Mannschafts-Gold ab.

Zwischendurch sitzt immer mal wieder Andreas Dibowski im Sattel von Barbados, reitet ihn unter anderem 2016 bei den Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde. Erst 2019 überlässt er ihn nach seiner Vier-Sterne-Premiere ganz Alina. Zumindest auf Turnieren. Auch Mutter Susanna Dibowski macht im Winter gelegentlich Gymnastiksprünge mit ihm. Ein echtes Familienpferd eben. „Barbados ist sehr loyal, menschenbezogen und kuschelig. Aber nur wenn er jemandem vertraut. Fremden gegenüber ist er eher misstrauisch“, beschreibt Alina Dibowski ihr Pferd. „Dabei ist er ein Sportler durch und durch und weiß immer genau, wenn es darauf ankommt.“

Bereits Ende 2019 bestreiten Barbados und Alina Dibowski ihre erste Vier-Sterne-Prüfung in Baborowko und werden Neunte. Ende 2021 beenden sie das Nationenpreisturnier in Boekelo mit einer Nullrunde im Gelände auf Platz 14 und empfehlen sich damit für höhere Aufgaben. Mittlerweile hat Alina Dibowski auch ihre Ausbildung zur Pferdewirtin abgeschlossen und studiert nun internationales Management im Fernstudium. „Diese Art Studium und meine Eltern, die mir den Rücken freihalten, geben mir die Möglichkeit, mich auf meinen Sport zu konzentrieren. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar“, sagt sie.

2022 fallen Alina Dibowski und Barbados durch vordere Plätze in Strzegom (4.) und Marbach (10.) und schließlich durch einen fünften Platz bei den Deutschen Meisterschaften in Luhmühlen auf. Plötzlich finden sie sich auf der Longlist für die Weltmeisterschaften in Pratoni del Vivao wieder. „Das habe ich als große Ehre empfunden. Und auch als Wertschätzung meinen Trainern und dem gesamten Team gegenüber und für unsere Arbeit, an der ja viel mehr beteiligt sind als ich“, sagt die Reiterin.

Ihr bislang größter Coup: Platz drei bei der letzten WM-Sichtung in Haras du Pin – in einem starken Starterfeld. „Ich habe mit so einem Platz gar nicht gerecht, habe mich eigentlich nur auf mich konzentriert und wollte mein Bestes geben. Ein bisschen Glück gehört auch dazu und es hat eben alles gepasst“, sagt sie hinterher. Besser als sie ist von deutscher Seite nur Michael Jung und plötzlich steht sie als Einzelreiterin auf der Shortlist für Pratoni. „Da waren wir doch sehr überrascht, positiv überrascht“, gesteht sie. „Das war eigentlich auch nicht das Saisonziel, bei meinem bisherigen Werdegang. Es ist eine unglaubliche Ehre, dass die Verantwortlichen so viel Vertrauen in uns setzen, im meinem ersten Seniorenjahr. Nun ist der Ehrgeiz geweckt, die bisherigen Leistungen auch in Pratoni abzurufen.“

Und das gelingt ihr. In Pratoni startet sie als Einzelreiterin, löst alle gestellten Aufgaben und beendet ihre Championats-Premiere bei den „Senioren“ mit einem respektablen Ergebnis: Platz 45. 

Damit steht der Name Dibowski 2022 einmal mehr auf der Liste der deutschen Championatsteilnehmer. Vor genau 25 Jahren - 1997 - bestritt Andreas Dibowski seine ersten Europameisterschaften in Burghley, weitere EM, Weltmeisterschaften und Olympische Spiele folgten. Nun tritt die Tochter in seine Fußstapfen. „Von meinem Vater habe ich die Begeisterung fürs Geländereiten. Das ist uns beiden am liebsten“, sagt Alina Dibowski und nennt weitere Gemeinsamkeiten. „Wir haben den gleichen Leistungswillen, sind beide fokussiert und konzentriert, wollen immer unser Bestes geben. Und wir haben dieselbe Art Gelände zu reiten, viel nach Gefühl und mit dem nötigen Respekt.“ Gibt es auch Unterschiede? Alina Dibowski lacht: „Ich bin emotionaler und offener. Und ich habe mehr Spaß am Dressurreiten!“

  • Geburtsdatum: 20. November 2000
  • Wohnort: Döhle

Championatspferd 2022: Barbados

  • Geschlecht: Wallach
  • Geburtsjahr: 2009
  • Zuchtgebiet: Polnisches Warmblut
  • Vater: Moravia
  • Mutter: Babilonia xx von Jape xx
  • Besitzerin: Susanna Dibowski

2022 Pratoni del Vivaro/ITA Einzel Barbados 45.

2021 Segersjö/SWE (U21) Einzel Barbados 8.
2021 Segersjö/SWE (U21) Team Barbados Gold
2019 Maarsbergen/NED (U21) Einzel Barbados 22.
2018 Fontainebleau/FRA (U18) Einzel Barbados 7.
2018 Fontainebleau/FRA (U18) Team Barbados Bronze
2017 Millstreet/IRE (U18) Einzel Barbados 28.

2022 Luhmühlen Einzel Barbados 5.

2022 CCI4*-NC-S Haras du Pin/FRA Einzel Barbados 3.
2021 CCI4*-L Boekelo/NED Einzel Barbados 14.
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Stand: 24.02.2023