Deutsche Reiterliche Vereinigung
19.05.2015 | 10:00 Uhr | Adelheid Borchardt

Reitabzeichensystem sorgt für sinnvolle und machbare Lernschritte

Warendorf (fn-press). Es gibt noch offene Fragen zum Reitabzeichensystem. Das zeigte die positive Resonanz auf die im April von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) veröffentlichte Serie mit Filmen zu den Reitabzeichen. Das neue Reitabzeichensystem ist Anfang 2014 in Kraft getreten. 

Wozu braucht es 10 Abzeichen?
Die Anzahl der Reitabzeichen hat sich aus dem Ansatz ergeben, die Ausbildung in möglichst sinnvolle Lernschritte einzuteilen. Zum einen sind die Abzeichen als freiwillige Angebote zu verstehen, mit denen man sich Ausbildungsziele setzen kann – bis zur Klasse S. Zum anderen sind ein Teil der Abzeichen auch formale und qualitative Voraussetzungen für den Turniersport.

Die Reitabzeichen 10 bis 6 begleiten den Reiter vom Anfänger bis zur soliden Grundausbildung. Das erste Reitabzeichen, das RA10, ist das einfachste Abzeichen. Beim RA9 kann der Einsteiger schon ohne Longe oder Führzügel reiten. Neu ist das RA8, bei dem das Reiten im leichten Sitz als neue Herausforderung hinzukommt und das damit eine wichtige Basis für das RA7 legt. Denn bei RA7 muss man den leichten Sitz gut beherrschen, um dann auch über Bodenricks zu reiten. Auch neu ist das RA6, das den einst großen Schritt zum RA5 überbrückt. Beim RA6 muss der Reiter schon recht selbstständig im Sattel sein. Er absolviert erste niedrige Sprünge und in der Dressur reitet er eine Aufgabe angelehnt an die Klasse E. Bei den RA 10 bis 6 ist kein Abzeichen formale Voraussetzung für das nachfolgende, man kann also auch erst mit dem RA7 einsteigen.

Verpflichtend werden die Reitabzeichen erst ab RA5, wenn man an LPO-Turnieren teilnehmen und sich in Leistungsklasse 6 einstufen lassen möchte. Das RA4 entspricht dem alten Bronzenen Reitabzeichen. Es ist Voraussetzung, um in die Leistungsklasse 5 zu kommen. Neu ist die Stufe RA 3. Sie überbrückt den Schritt von Niveau Dressurreiter-A (RA4) über Dressurreiter-L auf Trense zur Dressurreiter-L auf Kandare (RA2). Im Springen fügt das RA3 den Zwischenschritt von der Klasse A* (RA4) über A** zu L (RA2) ein. Wer nicht über Turniererfolge in die Leistungsklassen 5, 4 oder 3 kommt, kann dies alternativ über das RA3, RA2 und RA1 erreichen. Übrigens kann man die RA2 und 1 auch über Turniererfolge erreichen. 
Das zeigt: Mit den Reitabzeichen kann man reiten lernen, weil man in kleinen Schritten lernt.

Wieso muss man das RA6 und 7 für das RA5 machen?
Muss man nicht. Voraussetzung für das RA5 sind der Basispass Pferdekunde oder der Besitz der RA 6 und 7. Nur für das disziplinspezifische RA5 (Mindestalter 21 Jahre) sind die RA6 und 7 ausschließliche Bedingung.

Die Reitabzeichenfilme und weitere Informationen zum gesamten Abzeichensystem finden sich unter www.pferd-aktuell.de/reitabzeichen

Stand: 27.05.2015