Deutsche Reiterliche Vereinigung
20.06.2015 | 18:15 Uhr | Uta Helkenberg

Luhmühlen: Klimke führt im CCI4*

Andreas Ostholt rückt auf Platz eins in CIC3* und Meisterschaftswertung vor

Luhmühlen (fn-press). Viele zufriedene Gesichter sah man am Ende des Geländetages in Luhmühlen. Beide internationale Geländeprüfungen zeigten einen Sport, wie ihn die Fans lieben – spannend, abwechslungsreich und ohne Zwischenfälle. Hatten in der Dressur noch zwei ausländische Gäste dominiert, übernahmen jetzt zwei deutsche Paare in Führung. In der Vier-Sterne-Prüfung (CCI4*) belegt Ingrid Klimke (Münster) mit FRH Escada JS die Spitzenposition und nimmt damit Kurs auf ihren ersten Luhmühlen-Sieg, in der Drei-Sterne-Kurzprüfung (CIC3*) rückte der Warendorfer Sportsoldat Andreas Ostholt auf Platz eins vor.

„Ich bin total glücklich“, sagte Ingrid Klimke nach ihrem Ritt durch den Vier-Sterne-Kurs und lobte ihre Stute FRH Escada JS überschwänglich für ihr Springvermögen und ihren Mut. Dank einer Nullrunde setzte sie sich an die Spitze des Feldes. Zwar war der nach Dressur führende Belgier Julien Despontin ebenfalls fehlerfrei geblieben, hatte jedoch – wie angekündigt – weniger Wert auf das Erreichen der Zeit gelegt. „Waldano ist eben kein Vollblüter, sondern ein Warmblüter mit reiner Dressurabstammung. Ich bin begeistert, was er hier geleistet hat“, sagte Despontin. Mit 54,3 Minuspunkten rangiert er auf Platz 19 im Zwischenstand.

Insgesamt kamen zwölf Paare von 36 ohne Hindernis und Zeitfehler ins Ziel. Für etwas Verwirrung sorgte der Ritt der Neuseeländerin Jonelle Price mit ihrer kleinen Schimmelstute Faerie Dianomo. Sie war sehr gut unterwegs, als sie am vorletzten Hindernis angehalten wurde. Schuld war, wie sich später herausstellte, ein Kommunikationsfehler mit den Hindernisrichtern. Price durfte die Prüfung beenden, kam ohne Fehler ins Ziel. Mit 32,8 Minuspunkten rangiert sie mit nur 0,1 Punkten Abstand auf Ingrid Klimke auf Platz zwei.

Auf dem dritten Platz ordnen sich die Multi-Champions Michael Jung und sein La Biosthetique Sam ein. Morgens waren sie die ersten auf der Vier-Sterne-Strecke und lieferten ein wahres Lehrstück in Sachen gutes Geländereiten ab. Umso überraschter waren er selbst und die Zuschauer bei seinem zweiten Start mit Weltmeisterin fischerRocana FST. Die Stute verlor nach dem Einsprung in den Meßmerteich etwas die Beine, so dass Jung beinahe ein Bad genommen hätte. Auch wenn sie sich schnell wieder fingen, verzichtete der Horber aufs Weiterreiten. „Eine Trainingsrunde braucht dieses Pferd ja nicht mehr“, sagte er mit einem Augenzwinkern.

So ähnlich sahen es auch andere. So gaben neun Paare nach einer beziehungsweise zwei Verweigerungen im Gelände auf, drei beendeten den Kurs trotz eines Vorbeiläufers. Nur einer musste ausscheiden: Kai-Steffen Meier. Er hatte am Wassereinsprung weniger Glück als Michael Jung. Auch sein Sunny Side Up kam ins Straucheln und Ross und Reiter landeten unfreiwillig im Wasser. Es war der einzige Sturz, der am Geländetag verzeichnet werden musste. „Die Hindernisse ließen sich alle so reiten, wie ich es erwartet habe“, sagte Parcourschef Mark Phillips zufrieden. „Nach zwei harten Jahren hat der heutige Tag wieder ein Lächeln ins Gesicht von Luhmühlen gezaubert.“

Ingrid Klimke auf DM-Bronzekurs
„Es ist wahnsinnig gut gelaufen“, bestätigte auch Andreas Ostholt, der sich mit einer schnellen Geländerunde an die Spitze der CIC3*- und damit auch der Deutschen Meisterschaftswertung kämpfte. Mit einem Zwischenstand von 37,8 rangiert er 0,4 Strafpunkte vor der Dressur-„Siegerin“ Pia Münker, die bei ihrer Meisterschaftspremiere mit Louis M 3,6 Zeitstrafpunkte im Cross sammelte. Noch etwas langsamer war Jonelle Price mit Cloud Dancer, die 43,2 Minuspunkte ins abschließende Springen mitnimmt und damit auf Platz drei rangiert.

„Wir haben aber nicht erwartet, dass es im CIC3* so schwer sein würde, die erlaubte Zeit zu erreichen“, sagte Andreas Ostholt. Er selbst benötigte mit seinem Westfalen So is et zwar nur eine Sekunde länger als erlaubt, allerdings gelang es bei insgesamt 27 Starten nur drei Paaren, mit „weißer“ Weste ins Ziel zu kommen, unter ihnen Ingrid Klimke mit Horseware Hale Bob. Mit 43,6 Minuspunkte rückte sie im Ranking einen Platz vor und rangiert in der Meisterschaftswertung auf Bronzekurs.

Stand: 20.06.2015