Deutsche Reiterliche Vereinigung

Weltreiterspiele Normandie 2014

Deutsche Pferdesportler holen fünf Gold-, sechs Silber- und vier Bronzemedaillen

In der Normandie im Nordwesten Frankreichs ermittelten Pferdesportler der Disziplinen Dressur und Para-Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren, Voltigieren, Reining und Distanzreiten vom 23. August bis 7. September 2014 ihre Weltmeister. Mit fünf Goldmedaillen, sechsmal Silber und viermal Bronze gingen die Weltreiterspiele 2014 für das deutsche Team sehr erfolgreich zu Ende. Eine Übersicht der Ergebnisse der Weltreiterspiele 2014 ist im FEI-Ergebnisarchiv  zu finden.

Dressur: Gold, zweimal Silber und Bronze

Das deutsche Dressurteam mit Helen Langehanenberg und Damon Hill NRW, Fabienne Lütkemeier und D'Agostino FRH, Kristina Sprehe und Desperados FRH sowie Isabell Werth und Bella Rose eroberte bei den Weltreiterspielen in Caen die Mannschafts-Goldmedaille zurück - die nunmehr elfte bei Weltmeisterschaften seit deren Premiere 1966. Ein Erfolg, auf den Bundestrainerin Monica Theodorescu wahrlich stolz sein kann. Zweimal Silber für Helen Langehanenberg und Damon Hill im Grand Prix Special und in der Kür, dazu eine Bronzemedaille für Kristian Sprehe und Desperados im Special machten die deutsche Bilanz perfekt.

Springen: Ein Zehntel Punkt fehlte zu Bronze

Der Parcourskrimi von Caen fand für das deutsche Springreiterteam bei der Weltmeisterschaft 2014 kein Happy End. Ludger Beerbaum und Chiara, Christian Ahlmann und Codex One, Daniel Deußer und Cornet D’Amour sowie Marcus Ehning und Cornado NRW mussten sich mit Bundestrainer Otto Becker knapp geschlagen geben: Platz vier hinter den neuen niederländischen Weltmeistern, den Franzosen und den Amerikanern. Auch im Einzel-Finale lief es für die deutschen Reiter nicht rund. Christian Ahlmann und Ludger Beerbaum hatten auf den Wettbewerb verzichtet, da sie sich keine Chancen auf eine vordere Platzierung ausrechneten und ihre Pferde lieber schonen wollten. Deußer und Cornet D’Amour überzeugten im ersten Umlauf mit einer fehlerfreien Runde, in der zweiten Runde unterlief den beiden jedoch ein Abwurf. 8,7 Fehlerpunkte bedeuteten Rang sechs. Bei Marcus Ehning war's umgekehrt. Im ersten Umlauf trat Cornado einmal die Stange herunter, in der zweiten Runde klappte alles vorzüglich, aber in der „Endabrechnung“ war nicht mehr drin als ein respektabler zehnter Platz (12,14).

Vielseitigkeit: Doppelgold und Silber

An den deutschen Vielseitigkeitsreitern war in der Normandie kein Vorbeikommen. Mit bravourösen Leistungen in Dressur und Gelände und makellosen Springprüfungen sicherte sich die Mannschaft mit Sandra Auffarth und Opgun Louvo, Michael Jung und fischerRocana FST, Ingrid Klimke und FRH Escada JS, Dirk Schrade und Hop and Skip sowie Bundestrainer Hans Melzer und Chris Bartle eine Medaillenausbeute, wie sie zuletzt den US-Amerikanern vor 40 Jahren vergönnt war: Gold mit der Mannschaft und dazu Gold für Sandra Auffarth mit Opgun Louvo und Silber für Michael Jung mit Rocana in der Einzelwertung.

Para-Dressur: Team-Bronze, Gold und Silber für Hanne Brenner

Mannschafts-Bronze, dazu in der Einzelwertung Gold und Silber für Hanne Brenner und Women of the World sowie Bronze für Elke Philipp und Regaliz – die Bilanz der deutschen Para-Dressurreiter bei den Weltreiterspielen 2014 in der Normandie kann sich sehen lassen. Neben Hannelore Brenner und Elke Philipp gehörten Britta Näpel mit Let’s Dance und Carolin Schnarre mit Del Rusch zum Team von Bundestrainer Bernhard Fliegl „Wir haben bis zum Schluss gekämpft und uns hier sehr gut verkauft“, sagte Equipechefin Britta Bando zufrieden. „Wir haben bewiesen, dass wir weiter zur Weltspitze gehören.“

Silber für die deutschen Vierspännerfahrer

Die Vierspännerfahrer sicherten sich in Caen die Silbermedaille in der Mannschaftswertung. „Wir haben unser Ziel erreicht. Wir wussten, es geht hier um Silber und dass wir uns mit den Ungarn messen müssen. Wir wussten aber auch, dass die Niederländer kaum zu packen sind“, sagte Christoph Sandmann, der als bester Deutscher auf Platz fünf in der Einzelwertung kam. Wie die Experten vorausgesagt hatten, wurde die Vierspänner-WM weitgehend in der Dressur entschieden. Zwar konnten Christoph Sandmann und Georg von Stein durch den Sieg beziehungsweise Platz zwei im Marathon einige Plätze gut machen und der Mannschaft auf Silberkurs verhelfen, das abschließende Kegelfahren brachte jedoch – zumindest unter den ersten Neun – keine Veränderung mehr. Mit einem Endstand von 144,19 beziehungsweise 148,52 Minuspunkten beendeten von Stein und Brauchle die WM auf den Plätzen acht und neun.

Voltigieren: Gold, Silber und Bronze

Die deutschen Voltigierer brachten von den Weltreiterspielen in Caen einen kompletten Medaillensatz mit nach Hause. Nach Silber im Pas-de-Deux durch Pia Engelberty und Torben Jacobs mit Danny Boy und Longenführer Patric Looser folgte Bronze für Erik Oese mit Calvador und Longenführer Andreas Bäßler bei den Herren. Zum krönenden Abschluss gab es Gold für den RSV Neuss-Grimlinghausen mit Delia und Longenführerin Jessica Schmitz bei den Teams. Mit diesen drei Medaillen war Deutschland mit Bundestrainerin Ulla Ramge die erfolgreichste Nation in den Voltigierwettbewerben der altersoffenen Klasse. Zwar verbuchte Frankreich die gleiche Bilanz an Edelmetall, mit allen weiteren Plätzen gerechnet führten jedoch die Vertreter der Bundesrepublik.

Reining: Zweimal Platz vier

Bei Weltreiterspielen scheint den deutschen Reinern regelmäßig das letzte Quäntchen Glück zu fehlen. „Ich kann die Zahl vier nicht mehr sehen“, stöhnte Equipechef Nico Hörmann, nachdem seine Reiter Volker Schmitt mit Smokin Milfilenna, Grischa Ludwig mit Ruf Tuf Juice, Nina Lill mit GR Hug A Jewel und Alexander Ripper mit Awesome Pale Boy in der Teamwertung um Haaresbreite eine Medaille verpassten. Schmitt und Ludwig schafften es zwar ins Einzelfinale, eine Medaille wurde es aber auch dort nicht: Als bester Deutscher beendete Grischa Ludwig die WM auf Rang vier.

Schwarzer Tag für die deutschen Distanzreiter

Katastrophale Bodenverhältnisse, erschöpfte Pferde und viel Frust bei Reitern und Trainern: Die Weltmeisterschaft der Distanzreiter stand bei den Weltreiterspielen 2014 im Zentrum der Kritik. Von 170 gestarteten Pferden erreichten nur 38 das Ziel, gerade mal etwas mehr als 20 Prozent. Das Gros schied entweder in den Vet-Gates bei der tierärztlichen Überprüfung aus oder wurde von den Reitern aus dem Wettbewerb genommen. Auch die fünf deutschen Aktiven Sabrina und Melanie Arnold, Belinda Hitzler, Dr. Gabriela Förster und Jenny Stemmler kamen nicht ins Ziel. „Dieser Ritt muss Konsequenzen haben“, forderte Bundestrainer Georg Ording nach dem Wettkampftag. „Fast alle Nationen übten die letzten Tage vor dem Ritt Kritik und forderten eine Entschärfung der Strecke, aber es wurde nichts geändert.“

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